Im Rahmen meiner Tätigkeit für die Österreichisch-Afghanische Gesellschaft reiste
ich in die westafghanische Provinz Herat, eine Region, die in den vergangenen
Jahren wiederholt von schweren Erdbeben und einer Serie von Überschwemmungen
erschüttert wurde. Die Auswirkungen auf das Alltagsleben der Menschen sind immer
noch gut wahrnehmbar. Ziel meines Besuchs war es, zwei besonders stark zerstörte
Dörfer in einem abgelegenen Bezirk der Provinz Herat zu besuchen und die
laufenden Hilfsmaßnahmen der Österreichisch-Afghanischen Gesellschaft zu
dokumentieren.
Die mehrstündige Anfahrt zu den betroffenen Dörfern war mühsam. Von den beiden
Dörfern stehen kaum noch Häuser. Viele Familien leben in notdürftigen Unterkünften,
bei großer Hitze im Sommer und bitterer Kälte mit Minusgraden im Winter.
Besonders dramatisch ist die Lage älterer Menschen, für die das tägliche Überleben
zur Qual geworden ist.
Es fehlt an allem: sauberes Trinkwasser, Lebensmittel, warmer Kleidung, feste
Unterkünfte und sanitäre Einrichtungen. Die hygienischen Bedingungen sind
katastrophal, und das Risiko von Krankheiten ist hoch. Für die meisten Familien ist
der Zugang zu grundlegender medizinischer Versorgung jedoch unmöglich.
Mit Hilfe der Vorarlberger Landesregierung leistet die Österreichisch-Afghanische
Gesellschaft in dieser extremen Lage wertvolle Nothilfe. Dabei werden Geldmittel für
den Kauf von Lebensmitteln, Decken, Medikamenten sowie Utensilien für den Alltag
je nach individuellem Bedarf der Familien zur Verfügung gestellt.
Die Lage bleibt kritisch. Es braucht dringend weitere Unterstützung, um eine
langfristige Versorgung sicherzustellen und den Wiederaufbau zu ermöglichen. Die
humanitäre Situation in Afghanistan ist ein Problem, das weltweite Aufmerksamkeit
verdient.